nd-aktuell.de / 18.05.2018 / Politik / Seite 6

Auch Plutonium war im Angebot

Man erinnert sich an verschiedene Geheimdienstoperationen, mit denen denen der BND sich in der Endzeit des Kalten Krieges gegenüber den Verbündeten wichtig machen wollte. Man besorgte gemeinsam mit der Bundeswehr in der Operation »Sommerregen« via Pakistan sowjetische Waffen I und fing im August 1994 auf dem Münchner Flughafen Plutoniumschmuggler. Ein Spanier und ein Kolumbianer hatten 500 Gramm Plutonium 239 aus Russland mitgebracht. Auch damals bewies Kanzler Kohl Feingefühl, als er seinem Freund Jelzin einen persönlichen Brief schrieb: Sorg’ doch bitte dafür, dass kein spaltbares Material herumvagabundiert. Dumm nur, als dann herauskam: Die Schmuggler waren von V-Leuten des BND - Decknamen »Rafa« und »Roberto« - angestiftet worden. Ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss endete wie so viele andere. Im Nichts. Das Ermittlungsverfahren gegen den damaligen Kanzleramtsminister Bernd Schmidbauer (CDU) wurde eingestellt. hei