- Kommentare
- Merkel in Fernost
Neue Allianzen gesucht
Alexander Isele über den China-Besuch von Kanzlerin Merkel
Echt jetzt? Ihr wollt Geld von mir?
Ja, herrgottnochmal, es kostet!
Auch, wenn's nervt – wir müssen die laufenden Kosten für Recherche und Produktion decken.
Also, mach mit! Mit einem freiwilligen regelmäßigen Beitrag:
Wir setzen ab sofort noch stärker auf die Einsicht der Leser*innen, dass linker Journalismus auch im Internet nicht gratis zu haben ist – mit unserer »sanften« nd-Zahlschranke.
Wir blenden einen Banner über jedem Artikel ein, verbunden mit der Aufforderung sich doch an der Finanzierung und Sicherstellung von unabhängigem linkem Journalismus zu beteiligen. Ein geeigneter Weg besonders für nd-Online-User, die kein Abo abschließen möchten, die Existenz des »nd« aber unterstützen wollen.
Sie können den zu zahlenden Betrag und die Laufzeit frei wählen - damit sichern Sie auch weiterhin linken Journalismus.
Aber: Für die Nutzung von ndPlus und E-Paper benötigen Sie ein reguläres Digitalabo.
Das ist ein Wandel, den sich bis vor kurzem kaum jemand hätte vorstellen können. Deutschland und China sind sich in weltweit wichtigen Fragen näher als Deutschland und die USA. Ob Klimaabkommen, das Atomabkommen mit Iran oder der Welthandelsorganisation WTO: Berlin und Peking sind auf der einen Seite, Washington auf der anderen.
Ob sich daraus eine Allianz bildet? Zweifel sind angebracht. Aber klar ist: Die Welt ist im Umbruch, und Deutschland und Westeuropa erfahren gerade, dass sie sich angesichts des Trumpschen Doktrin »Amerika zuerst« nicht länger hinter dem großen Partner verstecken können. Auch wenn sie zum elften Mal als Bundeskanzlerin China besucht, diesmal ist es alles andere als Routine. Misstrauisch beäugt Angela Merkel die aufkommende Supermacht aus Fernost. Der Gastgeber zeigt sich charmant-werbend und senkt Zölle auf Autos, ein Geschenk an die deutsche Industrie.
Ein Partner auf Augenhöhe waren Deutschland und die USA nie, aber immerhin durfte der Junior Kritik äußern, zumindest bis zur jetzigen Präsidentschaft. In China reagieren die Herrschenden wesentlich empfindsamer auf ihnen missliebige Töne. Aber stören dürfte das Merkel nur bedingt, solange die deutschen Autohersteller in China weiterhin gute Geschäfte machen können.