nd-aktuell.de / 02.06.2018 / Wissen / Seite 29

Formelhaft zelebriert

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Der Roman »Das Glasperlenspiel« ist die letzte und zugleich umfangreichste Erzählung des deutsch-schweizerischen Schriftstellers Hermann Hesse (1877 bis 1962). Die Handlung ist in einer Zukunftswelt angesiedelt, zu deren geistiger Elite sich ein Orden aufgeschwungen hat, der Vertreter aller relevanten Wissenschaftszweige vereinigt. Der exklusive Club widmet sich insbesondere der Pflege eines Spiels, das eine Synthese schaffen soll aus Kunst und all diesen Einzelwissenschaften.

Zweck der Übung ist es, innere Verbindungen zwischen scheinbar nicht verwandten Themengebieten an Beispielen sichtbar zu machen - indem etwa eine Bach-Komposition mit mathematischen Formeln verknüpft wird.

Das »Glasperlenspiel« soll seinen Namen von den ursprünglich verwendeten Steinen erhalten haben. Zur Zeit der Romanhandlung sind die haptischen Mittel jedoch als überflüssig abgeschafft worden, und das Spiel wurde abstrakt formelhaft zelebriert. gra