Verspekuliert

Simon Poelchau über die Herabstufung der Deutschen Bank durch S&P

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: 1 Min.

Christian Sewing hat keinen einfachen Start. Keine zwei Monate im Amt, machte er sich nicht nur durch Stellenabbau unbeliebt, sondern muss auch gleich versichern, dass die von ihm geleitete Deutsche Bank keine ernsthaften Finanzprobleme hat. Dabei kommt die Herabstufung von Deutschlands größtem Kreditinstitut durch die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) keinesfalls überraschend.

Schließlich befindet sich die Bank schon seit Langem in der Krise. Seit drei Jahren schreibt sie Verluste. Rechtsstreitigkeiten wegen krummer Deals mit Hypothekenverbriefungen oder der Manipulation von Referenzzinssätzen kosteten die Deutsche Bank in der Vergangenheit Milliarden. Ihr einstiges Aushängeschild, das Investmentbanking, lahmt seit Langem und wird viel zu spät zurückgefahren, mit der Postbank wusste sie auch lange nichts anzufangen. Kurz: Die Deutsche Bank hat sich viel zu häufig verspekuliert. Da ist es ganz natürlich, dass eine große Ratingagentur jetzt Anleger davor warnt, in die Zukunft des maroden Instituts zu investieren.

Immerhin können die Investoren sicher sein, keinen Totalverlust erleiden zu müssen. Denn die Deutsche Bank ist noch immer »too big to fail« und wird deswegen notfalls vom Staat gerettet werden. Den Verlust würden dann natürlich zum Großteil die einfachen Menschen zahlen müssen.

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