Das wird man wohl noch sagen dürfen

Jürgen Amendt zur Debatte über die Gewalt an Schulen

  • Jürgen Amendt
  • Lesedauer: 1 Min.

Der Verbandsvertreter war ungewöhnlich direkt: Die Politik solle endlich das »Gerede mit dem Märchen vom Einzelfall« lassen. Die Täter müssten die Konsequenzen ihres Handelns zu spüren bekommen, forderte daraufhin ein Regierungspolitiker. Alle strafrechtlich relevanten Fälle sollten zur Anzeige gebracht werden, auch wenn die Täter noch minderjährig seien. Wem jetzt Begriffe wie »Flüchtlinge« oder »Ausländerkriminalität« einfallen, liegt falsch. Es geht nicht um das beliebte AfD-Thema, sondern um Gewalt gegen Lehrer. Der Gefühlsausbruch stammt vom Vorsitzenden des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Udo Beckmann, die Reaktion kam vom Präsidenten der Kultusministerkonferenz (KMK), dem thüringischen Minister Helmut Holter (Linkspartei). Dieser Tage trifft sich die KMK und das Thema »Gewalt gegen Lehrer« steht auf der Tagesordnung.

Das verführerische Gift der Rechtsnationalen, die in Gestalt der AfD bis hin zur CSU davon leben, dass die Angst in der Gesellschaft zunimmt, es wirkt. Verlässliche Zahlen über Gewalt an Schulen gibt es nicht. Es gibt Selbstbenennungen der Pädagogen, und die sind subjektiv. Alle Statistiken über Jugendgewalt sagen aber Folgendes: Die Gewalt unter Jugendlichen geht kontinuierlich zurück. Gleiches gilt übrigens auch für die Gewaltkriminalität im Allgemeinen. Das wird man wohl noch sagen dürfen!

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