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Denken statt Wissen

Jürgen Amendt über die Herausforderungen für die Schule durch die Digitalisierung

  • Jürgen Amendt
  • Lesedauer: 1 Min.

Anfang des Jahres sagte ein Lehrer etwas sehr Richtiges. Lehrer zu sein, bedeute nicht, etwas besser zu wissen als die Schülerinnen und Schüler. Ein Lehrer dürfe nie aufhören, selbst zu lernen. Und er fügte hinzu: »Wenn wir nicht den Schulunterricht ändern, dann bekommen wir in 30 Jahren große Probleme.« Der Pädagoge begründete seine Forderung mit den Folgen der Digitalisierung. Bis 2030 könnten bis zu 800 Millionen Jobs weltweit der Roboterisierung der Arbeitswelt zum Opfer fallen. Die Schulen seien darauf nicht vorbereitet. Das Bildungssystem basiere immer noch darauf, das Wissen der vergangenen 200 Jahre zu vermitteln. »Wir können Kindern nichts beibringen, was Maschinen besser können.« Kinder müssten heutzutage in der Schule vielmehr etwas lernen, was die Künstliche Intelligenz niemals können werde. Wichtig seien »Werte, Überzeugung, unabhängiges Denken, Teamwork, Mitgefühl - Dinge, die nicht durch reines Wissen vermittelt werden, sondern durch Sport, Musik, Malerei, Kunst.«

Diese klugen Worte klingen wohlbekannt; sie könnten aus dem Mund eines westlichen Reformpädagogen kommen. Geäußert hat sie Jack Ma, Gründer und Chef eines der größten Internet-Unternehmen der Welt, des chinesischen Konzerns Alibaba.

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