Mindestlohn in Zahlen

  • Lesedauer: 2 Min.

Knapp 1,4 Millionen Jobs sind im vergangenen Jahr mit dem gesetzlichen Mindestlohn von 8,84 Euro bezahlt worden. Das waren rund 400 000 weniger als im Vorjahr mit dem alten Mindestlohn von 8,50 Euro, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Die Wiesbadener Behörde vermutet, dass in manchen dieser Fälle die betroffenen Beschäftigten 2017 mehr verdient haben als den Mindestlohn.

Gut die Hälfte der Beschäftigungsverhältnisse mit Mindestlohn entfiel auf sogenannte Minijobs (700 000). In Teilzeit wurden 400 000 Jobs ausgeübt und lediglich 200 000 in Vollzeit, so die ersten Ergebnisse der Verdiensterhebung 2017.

Seit Einführung des Mindestlohns ist die Zahl der Arbeitnehmer, die in einem Vollzeitjob nicht genügend für den Lebensunterhalt ihrer Familie verdienen und deshalb auf zusätzliche staatliche Unterstützung angewiesen sind, um knapp 7000 gesunken.

Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit gab es im Durchschnitt des Jahres 2014 insgesamt 211 700 Arbeitnehmer, die im Vollzeitjob eine ergänzende Hilfe zum Lebensunterhalt bezogen, im November 2017 lag die Zahl bei 205 000 Aufstockern.

Bei Hartz-IV-Aufstockern sei die Dunkelziffer jedoch »nach Erfahrung aus der Forschung erheblich«, sagte ein Sprecher der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung.

Insgesamt sank die Zahl der Hartz-IV-Aufstocker den Daten der Bundesagentur zufolge im Vergleich zu der Zeit vor dem Mindestlohn um etwa 200 000 von knapp 1,3 Millionen im Jahr 2014 auf 1,1 Millionen im Februar 2018. Der größte Teil dieser Differenz sei allerdings auf einen starken Rückgang der geringfügig Beschäftigten zurückzuführen, die zusätzlich Hartz IV beziehen. Agenturen/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal