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  • RB Leipzig in der Europa League

RB Leipzig steht schon unter Druck

Start zur Europa League mit erschwerten Bedingungen

  • Sandra Degenhardt, Leipzig
  • Lesedauer: 3 Min.

BK wer? Beim Namen Häcken mussten außer Schwedens Nationalspieler Emil Forsberg wohl alle Leipziger erst mal googeln. Gegen den 1940 gegründeten schwedischen Bollklubben aus Göteborg steht RB Leipzig im Hinspiel um die Qualifikation zur Europa League am Donnerstag schon unter Druck. Schließlich will man nicht gleich einen verkorksten Einstand hinlegen. Und das fünfeinhalb Wochen vor dem Ligaauftakt.

Fußballexperten schätzen die »Wespen«, die mit der Vizemeisterschaft 2012 und dem Pokalsieg 2016 in Schweden bisher ihre größten Erfolge feierten, als einen gegen den Abstieg kämpfenden Bundesligisten oder sehr guten Zweitligisten ein. Nimmt man Parameter wie Kader, Finanzen und sportlichen Anspruch sind die Sachsen klarer Favorit. »Wir wissen, dass es nur an uns liegt, ob wir die nächste Runde erreichen«, sagte Trainer Ralf Rangnick vor der ersten Bewährungsprobe.

Für den Leipziger Vorstandschef Oliver Mintzlaff ist die Europa League ein wichtiges Turnier: »Ab dem Achtelfinale ist das ein richtig spannender Wettbewerb.« Auf den Einzug in die Gruppenphase gelte es deshalb einen vernünftigen Fokus zu legen. Denn neben dem sportlichen Prestige geht es auch um viel Geld. Die UEFA stockte in dieser Saison die Geldtöpfe um mehr als 110 Millionen auf nun 510 Millionen Euro auf. Dazu kommen noch 50 Millionen Euro aus dem Anteil der Champions-League-Vereine. Im Optimalfall sind für RB am Ende mehr als 19 Millionen Euro an Prämien drin.

Neben Videoanalysen beobachteten die Sachsen den Gegner mehrfach live. Rangnick weiß über die Schweden, was er wissen muss. Seit zwei Wochen impft er seinem noch dezimierten Team die RB-Taktik ein: überfallartiges Tempospiel, starkes Pressing, kein Ballbesitzfußball ohne Drang in die Tiefe. Zudem ließ er verstärkt Standards trainieren. Als Konsequenz der schwachen RB-Statistik aus der Vorsaison, in der die Leipziger 18 Gegentore nach Ecken und Freistößen kassierten. Zudem sind Standards gute Torchancen: Bei der WM in Russland resultierten 42 Prozent der Treffer aus Standards.

Doch RB startet unter erschwerten Bedingungen: Nicht nur, dass die Vorbereitung erst seit zwei Wochen läuft. Zudem fehlen noch die WM-Fahrer Timo Werner, Emil Forsberg, Yussuf Poulsen und Yvon Mvogo. Dayot Upamecano und Konrad Laimer fallen angeschlagen aus. Marcel Sabitzer und Marcel Halstenberg sind nach ihren schweren Verletzungen noch nicht fit. Die Schweden indes, bei denen Innenverteidiger Johan Hammar einst mit Forsberg bei Malmö FF kickte, sind bereits seit Anfang April im Ligaspielbetrieb. Sie haben schon 21 Pflichtspiele hinter sich und sind eingespielt.

Bis zur Gruppenphase muss RB noch zwei weitere Runden mit Hin- und Rückspiel überstehen. Außer diesem Ziel gab sich Rangnick angesprochen auf die Saisonziele noch zurückhaltend. »Erst mal müssen wir komplett werden, und wir hoffen ja noch auf zwei, drei Neuzugänge. Dass wir aber den einen oder anderen Tabellenplatz besser abschneiden wollen als letztes Jahr, ist auch klar«, sagte er. dpa/nd

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