Was «verdienen» Kinder in Deutschland?

Taschengeld-Check

  • Lesedauer: 2 Min.

An welchen Kriterien sich die Höhe des ersten regelmäßigen «Einkommens» der Kinder orientiert, wann und wie viel Geld Eltern ihren Jüngsten zur Verfügung stellen, zeigt die aktuelle forsa-Trendumfrage (*) im Auftrag von CosmosDirekt.

Taschengeldhöhe: Wie viel Finanzbonus darf es sein?

Laut Umfrage geben 21 Prozent der Eltern von Erst- bis Viertklässlern diesen bis zu zwei Euro wöchentlich, 17 Prozent zwischen zwei und drei Euro, vier Prozent geben zwischen drei bis fünf Euro und 15 Prozent mehr als fünf Euro pro Woche. Im Schnitt bekommen die Grundschüler 3,50 Euro pro Woche - und damit ganze 182 Euro im Jahr.

Zum Vergleich: 2013 erhielten sie im Durchschnitt nur 2,90 Euro pro Woche bzw. 151 Euro jährlich. Die Umfrage zeigt zudem, dass 39 Prozent der Kinder im Grundschulalter gar kein Taschengeld bekommen.

Rhythmus: Wie oft bekommen Kinder «erstes Gehalt»?

Ob jede Woche oder nur einmal im Monat: Hier sind die Eltern geteilter Meinung. Die überwiegende Mehrheit (75 Prozent) bevorzugt es, ihre Kinder wöchentlich zu belohnen. Für 20 Prozent der Eltern ist einmal im Monat Zahltag.

Kriterien: Wonach Eltern über den Betrag entscheiden

Mehr als zwei Drittel der Eltern (71 Prozent) orientiert sich am Alter. Für jedes sechste Elternteil (16 Prozent) spielt das Verhalten des Kindes eine Rolle. Deutlich weniger Eltern geben an, die Taschengeldhöhe ihres 6- bis 9-jährigen Kindes von den Schulnoten (9 Prozent) oder von der Klassenstufe (9 Prozent) abhängig zu machen.

Zwischen den Geschlechtern weichen die Kriterien kaum voneinander ab - mit wenigen Ausnahmen: 12 Prozent der Eltern neigen bei ihren Töchtern dazu, Schulnoten zu honorieren. Im Vergleich dazu sind es bei Jungen nur 6 Prozent, die dafür umgekehrt häufiger nach Klassenstufe bezahlt werden (11 Prozent) als Mädchen (6 Prozent). Außerdem richten sich Väter beim Taschengeld häufiger nach den Schulnoten (13 Prozent) als Mütter (4 Prozent).

Nicole Canbaz, Vorsorgeexpertin bei CosmosDirekt, rät daher den Eltern kleiner Sparfüchse: «Mit Taschengeld haben Kinder die Chance, sich kleine oder dank Ansparen größere Wünsche zu erfüllen und damit den Umgang mit Geld zu lernen.» Falls das Sparschwein einmal überquellen sollte, dann könnten Eltern mit dem Einverständnis ihrer Kinder entsprechende Kinderkonten anlegen, um für die Zukunft vorzusorgen.« CosmosDirekt/nd

* Bei der repräsentative Trendumfrage »Taschengeld 2018« von April bis Mai 2018 wurden in Deutschland 502 Eltern von Kindern zwischen sechs und neun Jahren befragt.

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