Sachsen-Anhalt: 71-Punkte-Plan für den Klimaschutz vorgelegt

Landesumweltministerin Dalbert ruft Bürger zur Diskussion über den Entwurf auf - Anmerkungen sind im September im Internet möglich

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Magdeburg. Der Entwurf für Sachsen-Anhalts Klima- und Energiekonzept steht. Insgesamt seien 71 Maßnahmen aufgeführt, mit denen das Bundesland sein Klimaschutzziel erreichen kann, sagte Umwelt- und Energieministerin Claudia Dalbert (Grüne) am Mittwoch in Magdeburg. Dazu gehörten zusätzliche Solarmodule auf Dächern und Speichermöglichkeiten in den Gebäuden ebenso wie die vermehrte Nutzung industrieller Abwärme und die Etablierung von mehr Mischwäldern.

Das Konzept macht jeweils die Auswirkungen auf die Reduktion der Treibhausgasemissionen sowie Kosten, Umsetzbarkeit und auch Hemmnisse transparent. »Das ist ein Meilenstein in der Energie- und Klimapolitik«, meinte die Ministerin. Im September seien die Bürger nach ihren Anmerkungen gefragt. Bis zum 30. September soll die Öffentlichkeitsbeteiligung laufen. Dazu werde es ein Internet-Portal geben. Interessierte können dort laut Ministerium direkt an die passenden Stellen des Entwurfs ihre Hinweise schreiben. Das komplette Klima- und Energiekonzept soll im Dezember stehen.

Die schwarz-rot-grüne Regierungskoalition in Magdeburg hatte sich das Ziel gesetzt, die Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2020 auf 31,3 Millionen Tonnen zu begrenzen. Laut dem Umweltministerium gibt es noch eine Lücke von etwas mehr als 1,8 Millionen Tonnen. Laut Dalbert waren zusammen mit Ministerien und anderen Behörden, Verbänden, Wissenschaftlern und Wirtschaftsvertretern 330 Vorschläge zur Reduktion der Treibhausgase gesammelt worden. Daraus habe man die 71 konkreten Maßnahmen zusammengefasst. Bei vielen Punkten des Konzepts seien die Bürger selbst gefragt. Klimafreundliches Einkaufen, die Bemühung, keine Lebensmittel wegzuschmeißen und den öffentlichen Nahverkehr stärker zu nutzen, gehörten dazu. Das müsse mit Informationen und Kampagnen begleitet werden, sagte Dalbert. Das Konzept mache bei diesen Maßnahmen auch transparent, dass die Auswirkungen auf die Minderung der Treibhausgase nicht berechenbar sind.

Staatssekretär Klaus Rehda wies darauf hin, dass die Bundesrepublik sich verpflichtet hatte, 40 Prozent des CO2-Ausstoßes von 1990 bis zum Jahr 2020 einzusparen. Es sei schon angekündigt, dass das voraussichtlich nicht erreicht werde und am Ende wohl nur 32 Prozent stünden. »Wir in Sachsen-Anhalt werden mit dem Konzept natürlich unsere Hausaufgaben machen. Wir werden unseren Beitrag bringen, dass es schaffbar ist.« Zudem sei das Klima- und Energiekonzept bis 2030 ausgelegt. dpa/nd

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