Bumerang des Hasses

Niklas Franzen über die Attacke auf Jair Bolsonaro

  • Niklas Franzen
  • Lesedauer: 2 Min.

Bei dem Begriff Faschist sollte man Vorsicht walten lassen. Auf den brasilianischen Politiker Jair Bolsonaro trifft jedoch genau diese Bezeichnung zu. Seit Jahrzehnten hetzt er gegen Minderheiten und Linke, würdigt öffentlich Folterer der blutigen Militärdiktatur. Erst vergangene Woche forderte er, Anhänger der Arbeiterpartei PT zu erschießen. Und aus den Worten des geistigen Brandstifters sind bereits vielerorts Taten gefolgt.

Nun ist Bolsonaro selbst zum Opfer geworden. Opfer eines Hasses, den er mitzuverantworten hat. Am Donnerstag wurde er auf einen Wahlkampfveranstaltung niedergestochen und schwer verletzt. Der Hass, den Bolsonaro sät, ist wie ein Bumerang zu ihm zurückgeflogen.

Die Wut auf Bolsonaro ist verständlich - für die Linke könnte die Attacke jedoch schwere Folgen haben. Denn: Der medienaffine Ex-Militär wird sie nutzen, um im Wahlkampf noch aggressiver gegen Linke zu wettern. Mit seinen brutalen Gewaltdiskursen hat er großen Erfolg: Bolsonaro führte bereits vor der Attacke die Umfragen für die erste Runde der im Oktober stattfindenden Wahlen an. Für die zweite Runde wurden ihm eigentlich keine Chancen eingerechnet. Viele befürchten, dass sich das nun ändern könnte. Doch wie die Wahlen auch ausgehen - der Hetzer Bolsonaro hat bereits jetzt das gesellschaftliche Klima nachhaltig vergiftet.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal