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Schauspieler und Sänger

Charles Aznavour tot

  • Lesedauer: 2 Min.

Charles Aznavour ist mit »Du lässt dich gehn« und »La Bohème« zu einem Weltstar des französischen Chansons geworden. Im Alter von 94 Jahren ist der Sänger, Liedtexter und Schauspieler im südfranzösischen Alpilles gestorben, wie die französische Nachrichtenagentur AFP am Montag unter Berufung auf seine Pressesprecher berichtete. In seiner mehr als 70-jährigen Karriere hat Aznavour über 1300 Chansons komponiert, mehr als 180 Millionen Platten weltweit verkauft und in mehr als 60 Filmen mitgewirkt. Aznavour hat sich mit seiner rauen und mediterranen Stimme ein Weltpublikum erobert. Er sang in mehreren Sprachen. Mit seinen Tourneen und Alben wie »Das Beste auf Deutsch« feierte er auch in Deutschland bedeutende Erfolge.

Geboren wurde Aznavour am 22. Mai 1924 in Paris im Quartier Latin. Schon als Neunjähriger sang er im Restaurant seiner armenischen Eltern, die vor den Gräueltaten in ihrem Land geflohen waren. Aznavour hat sein ganzes Leben im Umfeld der Bühne verbracht. Denn sein Vater war Sänger, seine Mutter Schauspielerin. Entscheidend für seine Karriere war die Begegnung mit Edith Piaf, die 1946 auf ihn aufmerksam wurde und ihn auf eine Tournee durch Frankreich und die Vereinigten Staaten mitnahm.

Seinen Durchbruch zum Schauspieler schaffte er im Jahr 1960 mit »Schießen Sie auf den Pianisten« von François Truffaut. Mit der Oscar-prämierten Verfilmung »Die Blechtrommel« von Volker Schlöndorff machte er sich als Schauspieler auch in Deutschland einen Namen. 2008 gab er seinen Abschied als Schauspieler bekannt. Seine Lieder handeln von Liebe, Familie, Randgruppen und Armenien, wo er für sein Engagement 1993 vom Präsidenten der Kaukasusrepublik zum »Sonderbotschafter für humanitäre Aktionen« ernannt wurde. Im Jahr 1995 bestellte ihn die Unesco zum Sonderbotschafter für Armenien, und seit 2009 war er armenischer Botschafter in der Schweiz, wo er auch lebte. Nach Steuerärger mit Frankreich in den 70er-Jahren ließ er sich in der Nähe von Lausanne am Genfer See nieder. dpa/nd

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