Fachstelle gegen Antisemitismus geplant

  • Lesedauer: 2 Min.

Potsdam. Nach der Ernennung von speziellen Antisemitismus-Beauftragten beim Bund und in einigen Bundesländern will auch Brandenburg eine entsprechende Fachstelle einrichten. Diese solle im kommenden Jahr beim Moses-Mendelssohn-Zentrum für europäisch-jüdische Studien in Potsdam angesiedelt werden, teilte Staatskanzleichef Martin Gorholt mit. »Für die Landesregierung gilt: Klare Kante gegen Antisemitismus«, stellte Gorholt fest. Zur Finanzierung will die Regierung im Doppelhaushalt 2019/2020 jährlich 200 000 Euro einstellen. Darüber muss noch der Landtag entscheiden. Nach Angaben von Gorholt geht es nicht nur um eine Anlaufstelle für Ratsuchende und eine Dokumentation antisemitischer Vorfälle. Vielmehr ist angedacht, Forschungsprojekte zu dem Phänomen zu geben und Verwaltungen und Organisationen zu schulen. Die Fachstelle »Antisemitismus in Brandenburg« soll eng mit dem Netzwerk »Tolerantes Brandenburg« und mit der Fachstelle »Islam« zusammenarbeiten. Etwa 2000 Brandenburger sind in jüdischen Gemeinden organisiert. Es wird davon ausgegangen, dass noch eine ähnlich hohe Zahl von Bürgern jüdischen Glaubens im Land lebt, ohne einer Gemeinde anzugehören.

»Es ist sehr zu begrüßen, dass das Land Brandenburg mit einer eigenen Fachstelle den Kampf gegen Antisemitismus verstärkt«, reagierte Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden. »Für die Startphase erscheint mir auch der finanzielle Rahmen angemessen«, sagte er. Für eine nachhaltige Bekämpfung des Antisemitismus sollte die finanzielle Ausstattung in den kommenden Jahren jedoch verbessert werden. dpa/epd

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal