Ekel vor sich selbst
Verurteilter Serienmörder erneut vor Gericht - 100 weitere Tötungen werden dem Ex-Pfleger vorgeworfen
Mit einer kugelsicheren Weste geschützt und hereingeführt von mehr Justizbeamten, als es sonst bei Verhandlungen um Schwerverbrechen üblich ist: So erscheint der 41-jährige Niels Högel am Mittwoch in der Oldenburger Westfalenhalle, einem Veranstaltungszentrum in der viertgrößten Stadt Niedersachsens.
Die Halle dient vorübergehend als Gerichtssaal, weil die Räume im Justizgebäude zu klein sind für den umfangreichsten Mordprozess der deutschen Nachkriegsgeschichte. Fürchten die Behörden um die Sicherheit des Angeklagten? Gehen sie davon aus, dass ihn womöglich einer der 126 Hinterbliebenen jener Menschen attackiert, die er in der Zeit von 1999 bis 2005 mit tödlichen Injektionen umgebracht haben soll? Oder dass ein aufgebrachter Zuhörer auf Högel zustürmt und ihn verletzt?
Nichts dergleichen geschieht an diesem Verhandlungstag. Er steht ganz im Zeichen der Vernehmung des Mannes, der bereits wegen sechs Tötungsdelikten zu lebenslanger Freih...
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