Beiderseits der Barrikade

Revolution in Bayern

Es gibt wohl nur wenige historische Großereignisse, die im Nachhinein von einer derartigen politischen Verzerrung und Entstellung gekennzeichnet sind wie die Bayerische Räterepublik, urteilt Rudolf Stumberger. Er konzentriert sich in seinem neuen Buch auf Akteure, die vor 100 Jahren auf unterschiedlichen Seiten der Barrikade standen.

Ausführlich schildert er die politische Vita des ersten Ministerpräsidenten der bayerischen Republik, Kurt Eisner. In seiner kurzen Regierungszeit versuchte Eisner die unterschiedlichen Parteiflügel zu versöhnen. Es war ihm nicht vergönnt. Von den Rechten von Anbeginn an mit antisemitischer Hetze verfolgt, wurde er am 21. Februar 1919 von einem Mitglied der völkischen Thule-Gesellschaft erschossen. Stumberger erwähnt, dass sich Eisners Frau Else 1940 in Frankreich das Leben nahm, als die deutsche Wehrmacht einmarschierte. Sein Sohn aus erster Ehe wurde 1942 im KZ Buchenwald ermordet. Auch an Eisners Privat...


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