Werbung

In guter Gesellschaft

Markus Drescher über Bürgersinn und Sinn der Bürger

Streit, Spaltung, die berühmte aufgehende Schere: Deutschland im Jahr 2018 vermittelt den Eindruck, dass es zunehmend ungemütlich wird in diesem Land. Und wer hat nicht zumindest manchmal den Eindruck, dass Rücksichtnahme so was von nicht mehr angesagt ist, man sich in einem Meer von ausgefahrenen Ellbogen bewegt und sich die Leute mehr als Gegner begegnen denn als Mitmenschen - völlig unabhängig davon, welche Herkunft das Gegenüber hat.

Glaubt man der neuen Bertelsmann-Studie, so ist die gesellschaftliche Spaltung gar nicht so gravierend, wie es den Anschein hat. Ist sich doch die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung alles in allem einig darüber, was einen guten Bürger ausmacht - und die meisten halten sich auch für einen solchen. Wie kommt es also, dass sich diese Ansammlung lauter guter Bürger so gar nicht danach anfühlt, als wäre man auch in guter Gesellschaft? Ist das diese faktenverachtende »gefühlte Wahrheit«, die ungewollt Besitz von einem ergreift? Oder offenbart sich hier schlicht die Diskrepanz zwischen dem gewünschten Bürgersinn und dem, was den Bürgern tatsächlich in den Sinn kommt? Ersteres mit Letzterem in Einklang zu bringen, ist vielleicht eine der größten Herausforderungen. Die auch jeder für sich annehmen muss, der selbst in guter Gesellschaft leben möchte.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal