Neuanfang unter Robotern

Über 35 Jahre lang war Yuheni Mitglied der FARC-Guerilla in Kolumbien. Seit ihrer Reintegration lebt sie als Künstlerin. Ein Besuch.

  • Ani Dießelmann
  • Lesedauer: ca. 5.5 Min.

Yuheni wohnt in zwei kleinen Räumen, die ihr gleichzeitig auch als Atelier dienen, in einem Randbezirk Calis, einer Stadt im Westen Kolumbiens. Auf dem Gasherd kocht in einem großen, verbeulten Topf Kaffee. An den Wänden hängen ihre Bilder. Sie zeigen vor allem Frauen: manchmal in Uniform und mit Waffen, manchmal nackt und verletzlich. Aber immer kämpferisch. Auf einigen ist sie selbst zu sehen. Vor allem zeigen diese Bilder, dass sich hinter den Uniformen der Guerillaorganisation FARC und vermummten Gesichtern Menschen mit Geschichten und Gefühlen verbergen.

Yuheni ist ein Alias, ein Deckname - so hieß sie, als sie bei der Guerilla war -, 35 Jahre lang. In der Zeit hat sie sich so an diese Identität gewöhnt, dass sie ihren vorherigen bürgerlichen Namen nicht mehr benutzt - und nur unter der Bedingung verrät, ihn nicht weiterzusagen. Ihr neuer Wohnort ist rund drei Stunden von der Demobilisierungszone La Elvira entfernt, in der si...


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