Mehr Auflösung

Moritz Wichmann über die Probleme der Trump-Administration

  • Moritz Wichmann
  • Lesedauer: 2 Min.

Die Auflösungserscheinungen in der Regierung Trump mehren sich. Normalerweise gilt es in Washington als Ehre, für den US-Präsidenten zu arbeiten. Doch letzte Woche sagten gleich mehrere potenzielle Kandidaten für die Nachfolge von Stabchef John Kelly ab. Der war Trump offenbar mit zu viel interner Kritik lästig geworden. Das Personalkarussell in der Trump-Administration dreht sich mittlerweile so schnell, dass ein Job für das Weiße Haus offenbar zum Karrieremakel geworden ist.

Ein anonymer Mitarbeiter im Weißen Haus schrieb im September einen Artikel für die »New York Times«. Er versuchte darin, die Öffentlichkeit zu beruhigen: man arbeite so gut es gehe gegen Trumps falsche Politik. Mit dem Rücktritt von Verteidigungsminister James Mattis aus Protest gegen den Rückzug von US-Truppen aus Syrien und Afghanistan verlässt der letzte »Erwachsene« den Raum. Er wird durch einen Trump-Loyalisten ersetzt werden.

Stärkt unabhängigen linken Journalismus...

Jeden Tag lesen rund 25.000 Menschen unsere Artikel im Internet, schon 2600 Digitalabonennt*innen und über 500 Online-Leser unterstützen uns regelmäßig finanziell. Das ist gut, aber da geht noch mehr! Damit wir weiterhin die Themen recherchieren können, die andere ignorieren und euch interessieren. Hier mitmachen!

Bisher verbanden Trumps parteiinterne Kritiker gelegentliche öffentliche Kritik mit ansonsten weitgehender Parteidisziplin bei Abstimmungen - das wird nun immer schwieriger. Beim Tauziehen um den US-Haushalt stellten sich die Republikaner nur zögerlich hinter die Trump-Forderung nach Geld für den Bau einer Grenzmauer. Gleichzeitig zieht sich die Schlinge der Korruptionsermittlungen enger. Das ist nicht das Ende von Trump - noch nicht. Dieser hat immer wieder Durchsetzungsvermögen und Instinkt bewiesen. Doch das Chaos wird größer.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal