Trauer hinter jeder Ecke

Das Romantische ist nicht ohne das Morbide zu haben: »Mary Shelley«, ein Biopic über die »Frankenstein«-Schöpferin

  • Georg Kammerer
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Die Künstlerbiographie ist oft ein undankbares Thema für Drehbuchschreiberinnen und Dramaturgen: ein menschliches Leben mit all seinen Zufällen, Brüchen und Inkonsistenzen muss in eine dramatische Form gebracht werden. Die Regisseurin Haifaa Al-Mansour und ihre Drehbuchautorin Emma Jensen erzählen das Leben von Mary Wollstonecraft Shelley, der Autorin des archetypischen Gruselromans »Frankenstein oder der Moderne Prometheus« als melodramatische Coming-of-Age-Geschichte.

Es wird geliebt und gelitten, vergöttert und verflucht, was das Zeug hält, wenn die junge Mary Godwin ihren zukünftigen Ehemann trifft, den romantischen Dichter und Aktivisten Percey Shelley, einen Protegé ihres Vaters William Godwin. Godwin mag für seine radikale Gesellschaftstheorie berühmt sein, will aber offenbar von seinen progressiven Gedanken nicht mehr all zu viel wissen, wenn die Tochter beabsichtigt, mit einem jungen Dichter durchzubrennen.

Ohne Angst vor Pathos...


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