Kein Grund zum Feiern

25 Jahre nach der Bahnreform steht der deutsche Schienenverkehr viel schlechter da

  • Hans-Gerd Öfinger
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Mit dem Bundestagsbeschluss im Dezember 1993 wurden nach jahrelangem Tauziehen endgültig die Weichen für eine Bahnreform gestellt. Mit erdrückender Mehrheit - nur die damalige PDS/Linke Liste und einzelne »Dissidenten« in SPD und Union stimmten dagegen - nahm das Parlament das »Eisenbahnneuordnungsgesetz« an. Damit wurden die Staatsbahnen Bundesbahn (West) und Reichsbahn (Ost) zum 1. Januar 1994 in die neue privatrechtliche Deutsche Bahn AG (DB) überführt.

Die Väter dieser Reform - allen voran der 1990 von Kanzler Helmut Kohl zum Bahnchef berufene Stuttgarter Fabrikant Heinz Dürr und der damalige Verkehrsminister und heutige Autolobbyist Matthias Wissmann (CDU) - versprachen vollmundig ein »goldenes Bahnzeitalter«. Die Bahn müsse nur von den »Fesseln des öffentlichen Dienstrechts« befreit werden und unternehmerisch handeln dürfen, dann werde sie ihre verlorenen Anteile am Verkehrsmarkt schon wieder zurückerobern, so ihr Versprechen.

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