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  • Fußball in Syrien

Spielzeug der Propaganda

Bei der Asienmeisterschaft spielen einige von Kriegen gebeutelte Fußballteams. Syrien steht besonders im Fokus

  • Ronny Blaschke
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Fast jeden Tag ist Rami aus Damaskus Richtung Norden nach Homs gefahren. Mit anderen Jugendlichen baute er ab 2009 im Umfeld des Vereins Al Karamah eine der ersten Ultragruppen in Syrien auf. Sie fanden etwas, was in ihrer Gesellschaft selten war: Zusammenhalt und Zuversicht. Bis 2011 verpasste Rami nur ein Spiel seines Klubs.

Mit Beginn des Bürgerkrieges legten die landesweit sechs Ultragruppen eine Pause ein. Doch der Fußballbetrieb wurde in stark reduzierter Form aufrechterhalten. Einmal noch, 2014, ist Rami ins Stadion gegangen. Viele Plätze neben ihm blieben leer. Freunde waren tot, im Gefängnis oder an der Front. »Ich bin da fünf Minuten geblieben, dann bin ich rausgegangen«, sagt Rami. Wenige Monate später ist er selbst nach Deutschland geflohen. Schätzungen zufolge wurden während des Krieges rund 500 000 Menschen getötet. Und noch ist der Krieg nicht zu Ende.

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