Was geschah in Zelle fünf?

Vor 14 Jahren verbrannte Oury Jalloh in einer Dessauer Polizeistation. Aufgearbeitet ist der Fall noch immer nicht

  • Stefan Otto und Sebastian Bähr
  • Lesedauer: ca. 6.0 Min.

Gefesselt an Händen und Füßen auf einer Matratze. So lag der 36-jährige Oury Jalloh am 7. Januar 2005 am Boden einer gekachelten Polizeizelle - als er mit einem Feuerzeug die Schaumstofffüllung der Unterlage angezündet haben soll. Niemand rettete ihn im Polizeirevier in der Dessauer Wolfgangstraße. Der Asylbewerber aus Sierra Leone starb an einem Hitzeschock.

Es bestehe kein Tatverdacht gegen Polizeibeamte oder andere Dritte, erklärte die Generalstaatsanwaltschaft Naumburg am 29. November 2018, als sie eine Beschwerde gegen die Einstellung des Verfahrens abwies und den Fall endgültig zu den Akten legte. Dabei bleiben nach wie vor viele Fragen offen.

Unterdrückter Alarm

Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft konzentrierten sich von Beginn an auf die diensthabenden Beamten in der Polizeiwache. Ihr Verhalten an diesem 7. Januar wurde beleuchtet, und tatsächlich kam erhebliches Fehlverhalten ans Licht. So wurde Oury Jalloh ...


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