Makabre Hacker-Resozialisierung

Eine Geheimdienstkontrolleursidee, die René Heilig nicht nachvollziehen mag

  • René Heilig
  • Lesedauer: 1 Min.

Wenn wir genug darüber gelacht haben, dass unser Innenminister schon vor der Erfindung des Internets in selbigem unterwegs war, kann man sich einem Vorschlag nähern, den der Chef des parlamentarischen Gremiums zur Kontrolle der Geheimdienste (PKGr) herausgelassen hat. Armin Schuster (CDU) schlägt ernsthaft vor, das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) solle dem jungen Mann, der für den jüngsten und wohl gewaltigsten Datenskandal hierzulande sorgte, nach Strafverbüßung einen Job antragen. Tolle Idee! System Sicherheit plus! Warum bieten wir nicht gleich allen Ex-Gefängnisinsassen Jobs bei den Sicherheitsbehörden an? Das hätte was vom Modell Maaßen. Erst war der als Verfassungsschutzpräsident zu deutlich zu rechts unterwegs, dann bot man ihm zur Strafe eine Beförderung ins Seehofer-Universum an.

Nein Herr Schuster, wir haben auch ohne ihre Idee genügend Probleme mit mutmaßlich Rechten in unseren Sicherheitsbehörden. Zudem müsste der junge Mann wohl auch noch viel lernen, denn es geht doch nicht an, dass er dann als Amtsperson so schnell erwischt wird, wenn er jenseits von Gesetzen und moralischen Grundsätze unterwegs ist. Wozu wäre dann das PKGr noch gut? Wobei - die Frage stellte sich ja bereits lange bevor ein 20-Jähriger die Republik mit seiner kriminellen Fleißarbeit verunsicherte.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal