Geheimnisvolle Gesichtszüge

Gedenkblatt für Gerhard Kettners Zeichnungen: Leonhardi-Museum Dresden widmet dem Künstler eine Ausstellung

  • Harald Kretzschmar
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Es gibt künstlerische Lebenswerke, die für sich sprechen. Sind sie noch so schmal und unauffällig wie hier - sie sind beachtenswert aussagekräftig. Doch leider wirkt ausgerechnet Zeichnerisches, also vermeintlich Farbloses, schwerlich nach außen. Obwohl die Zeichnerei am elementarsten mitteilt, was Bedeutung hat, kommt sie nicht zwangsläufig beim Publikum an. Bildet sie Wirkliches ab, läuft ihr heute das gefällig gefallsüchtige Medium der Fotografie den Rang ab. In Zeiten, als der Fotografismus noch nicht dominierte, lernte man auf den Kunstakademien noch fleißig das Zeichnen. Das war einerseits Handwerk, andererseits Geistestraining. Ja, Sie lesen richtig: Gesehenes geistig zu verarbeiten, dabei hilft die zeichnende Hand. So einfach ist das. Es ist nur schwer zu vermitteln.

Und genau das übte früh schon intuitiv der junge Gerhard Kettner. 1928 als Schlossersohn im ostthüringischen Mumsdorf geboren, war der heil aus dem Krieg Zurückgek...


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