Es geht nicht nur um’s Geld

Nicolas Šustr über Wege aus der Krise bei der BVG

  • Nicolas Šustr
  • Lesedauer: 2 Min.

28 Milliarden Euro sollen in den Berliner Nahverkehr in den nächsten 15 Jahren fließen, kündigte Verkehrssenatorin Regine Günther (parteilos, für Grüne) an. Geld, das nötig ist, um den Betrieb zunächst zu stabilisieren und schließlich auch deutlich auszuweiten. Denn nur mit mehr Fahrradwegen wird sich eine deutliche Reduzierung des Autoverkehrs in der Hauptstadt nicht erreichen lassen. Viele Menschen sind schließlich doch nicht willens, weite Wege mit dem Fahrrad zurückzulegen. Oder gar nicht dazu in der Lage, unter anderem die stetig wachsende Zahl an Senioren.

Ein moderner Fuhrpark, eine intakte Infrastruktur und befriedigende Löhne helfen dabei, das Ziel Leistungszuwachs zu erreichen. Ausfälle werden aber noch einige Jahre dazugehören. Ein ehemaliger leitender Mitarbeiter der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) geht beispielsweise davon aus, dass die Krise bei der U-Bahn ihren Höhepunkt noch nicht erreicht hat.

Wie bei der Berliner Verwaltung gab es in den Sparjahren auch bei der BVG keinen angemessenen Umbau der Strukturen, sondern es wurde nach dem Rasenmäherprinzip gekürzt - und der Hebel viel zu spät wieder umgelegt. Jede Führungsebene hat den Druck eine Etage weiter nach unten gereicht. Angesichts der oft nicht zu erfüllenden Vorgaben hat offenbar die jeweilige Führungsebene auch relativ wenig Wert auf Rückmeldung von der Basis gelegt. Und nach und nach ist der Zusammenhalt, der einst prägend für das Unternehmen war, verloren gegangen. Es braucht eine neue Kultur des Umgangs innerhalb der BVG, um daraus wieder ein kommunales Vorzeigeunternehmen zu machen!

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