Die Erinnerungskultur verjüngt sich

Vanessa Eisenhardt vom Verein Heimatsucher e.V. über die Vermittlung der NS-Geschichte in der Schule ohne Zeitzeugen

  • Britta Rybicki
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Wie lässt sich der Begriff »Zweitzeugen« am besten beschreiben?

Das didaktische Konzept von Heimatsucher e.V. lässt sich am besten mit einem Zitat von Elie Wiesel beschreiben. Der Schriftsteller und Shoa-Überlebende sagte einst: »Jeder der heute einem Zeugen zuhört, wird selbst zum Zeugen werden«. Wir bilden in diesem Sinne Schüler zu Zweitzeugen aus. Dabei geht es nicht darum, stellvertretend eine Geschichte zu erzählen, sondern um die ganz individuelle Weitergabe. Die eigene Perspektive kommt hinzu: Was sich für die Zweitzeugen verändert, wie es ihren Alltag beeinflusst und welche Gefühle sie entwickeln, nachdem sie die Geschichte des Holocausts von den Überlebenden erzählt bekommen haben.

Wie kann man sich das in der Praxis vorstellen?

Oft entsteht der falsche Eindruck, dass wir Zeitzeuginnen und -zeugen an Schulen vermitteln. Das ist nicht der Auftrag unseres Bildungsprojektes. Schließlich soll dieses Projekt die Sho...


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