Konsumiert!

Simon Poelchau über das zuletzt ausgebliebene Wirtschaftswachstum

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: 1 Min.

Die Ökonomieexperten konnten am Donnerstag mal wieder ganz tief in die Stilblütenkiste greifen: Deutschland sei »mit einem blauen Auge davongekommen« beziehungsweise knapp an einer Rezession »vorbeigeschrammt«. Das Statistische Bundesamt vermeldete nämlich, dass das Bruttoinlandsprodukt in den letzten drei Monaten 2018 stagnierte, nachdem es im Quartal zuvor schon mal geschrumpft war. Wäre das Wachstum auch im vierten Quartal negativ gewesen, wäre nach Jahren des Aufschwungs das eingetreten, wovor viele Angst haben: eine Rezession.

Natürlich nehmen viele die Zahlen jetzt als schlechtes Vorzeichen für 2019 und malen den Teufel an die Wand. Dabei will die Wirtschaftslobby und die CDU mit Steuergeschenken für Unternehmen und Superreiche wie die komplette Abschaffung des Solis den Beelzebub aus der Konjunktur austreiben. Doch ist das leider das falsche Konzept. Denn Unternehmen investieren trotz Steuergeschenken bei Abschwüngen nicht und Superreiche spekulieren lieber mit ihrem Geld, als etwas Sinnvolles damit anzufangen.

Stattdessen müsste die Politik der einfachen Bevölkerung jetzt »Konsumiert!« predigen. Denn die regt mit ihren Konsumausgaben in der Tat die Konjunktur an. Doch damit die Menschen das machen können, brauchen sie auch die Mittel dazu. Also höhere Löhne.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal