Papst hebt Sanktionen gegen Ernesto Cardenal auf

Linke Befreiungstheologe und Poet liegt mit einer Niereninfektion im Krankenhaus

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Managua. Papst Franziskus hat die Sanktionen gegen den nicaraguanischen Dichter und Pfarrer Ernesto Cardenal aufgehoben. Der Heilige Vater habe den Theologen von allen kirchenrechtlichen Rügen freigesprochen, teilte der Vertreter des Vatikans in Nicaragua, Stanislaw Waldemar Sommertag, am Montag (Ortszeit) in Managua mit.

Cardenal war 1984 von Johannes Paul II. seiner priesterlichen Ämter enthoben worden, weil er in der Regierung der linken Sandinistischen Befreiungsfront (FSLN) Kulturminister war. Schon vorher hatte er die Guerilla im Kampf gegen den US-hörigen Diktator Anastasio Somoza unterstützt. Cardenal durfte keine Messen mehr halten und keine Sakramente erteilen. Der Geistliche habe die Strafe immer akzeptiert, sei nie mehr als Priester tätig gewesen und seit vielen Jahren nicht mehr politisch aktiv, erklärte Sommertag die Entscheidung des Papstes.

Der heute 94-jährige Ernesto Cardenal zählt er zu den wichtigsten zeitgenössischen Dichtern Lateinamerikas. Er ist außerdem ein Vertreter der sogenannten Befreiungstheologie und hat zuletzt die Regierung und den Führungsstil der FSLN-Regierung in Nicaragua unter Daniel Ortega mehrfach kritisiert. Seit mehr als zwei Wochen befindet sich Cardenal wegen einer Niereninfektion im Krankenhaus. Sein Zustand gilt als kritisch. epd/nd

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