Der entlaufene Apotheker

Dies Jahr ist Theodor-Fontane-Jahr. Iwan-Michelangelo D’Aprile stellt den Schriftsteller mitten ins 19. Jahrhundert

Dem Nachruhm hat er, skeptisch und illusionslos, gründlich misstraut. Allenfalls, meinte Theodor Fontane, würden wohl ein paar seiner Gedichte überleben. Mehr Zuversicht konnte er nicht aufbringen. Er habe Ursache, schrieb er im November 1889, »über den Verkauf von lumpigen 1 000 Exemplaren erstaunt zu sein, denn 100 ist eigentlich auch schon zu viel. Und mehr als 100 werden auch wirklich aus dem Herzen heraus nicht gekauft, das andre ist Zufall, Reclame, Schwindel«. Er beklagte sich nicht. Glücklicherweise gab es immer Blätter, die ihn druckten, wenngleich er mit Widerständen zu rechnen hatte. Nur: Seine Romane wurden nie richtige Erfolge. Wenn sie es zu einer zweiten Auflage brachten, hatte er schon Glück.

Er hat bereits früh von einem Leben für die Literatur geträumt, doch erst einmal musste er etwas Anständiges lernen, Apotheker natürlich wie sein glückloser Vater. Der, leichtsinnig und glänzend nur als unermüdlicher Geschicht...


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