»Wir brüllen vielschichtiger«

In Sachen Diversität kann der Jazz noch etwas vom Pop lernen, sagt Laura Winkler, die Sängerin der Band Holler My Dear. Jazz aber sei einfallsreicher.

Wer Jazzer ist und etwas auf sich hält, der muss nach Berlin, heißt es in der Szene. Betonung auf der. Denn Frauen gibt es in diesem Genre kaum. Für ihn ist das Publikum in Berlin aufgeschlossen, und wenn der Künstler irgendwo von seinen Gagen noch eine Monatsmiete bezahlen kann, dann in der zumindest im internationalen Vergleich noch recht günstigen deutschen Hauptstadt. Erst allmählich gilt dies auch für Künstlerinnen. »Wird auch höchste Zeit«, sagt Laura Winkler und singt diesen Satz fast, sie glaubt nämlich: »Die Zeit ist auf unserer Seite.« Zusehends übernehmen Frauen im Jazz Verantwortung. Die Österreicherin Laura Winkler ist eine von ihnen. Für das Treffen in Berlin-Friedrichshain hat sie auch das Café vorgegeben: ein Laden mit weit geöffneten Fenstern trotz Nieselregen, robuster Holzverkleidung an den Wänden, Tassen aus getrocknetem Kaffeesatz und einer Playlist, die zwischen Funk, Folk und Modal Jazz wandelt. Passt zu ihr.

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