Hallo Nachbar

Markus Drescher winkt lieber als zu liken

Digitalisierung ist scheinbar immer und überall. Ihr Gelingen entscheidet mit über die wirtschaftliche Zukunft des Landes, sie stellt Herausforderungen an Werktätige, Unternehmen, Verwaltungen und Politik, sie ist unausweichlich - und muss für den einzelnen doch nicht zwangsläufig allumfassend sein. Wie das Kompetenzzentrum Öffentliche IT am Fraunhofer-Institut für seinen Index zur Digitalisierung feststellt, schreitet diese in Deutschland voran. Zwar abhängig vom Bundesland unterschiedlich schnell, doch selbst bei den langsamen deutlich und unaufhaltsam.

Anders, und vielleicht überraschend angesichts der ihnen bisher zugesprochenen Bedeutung, verhält es sich mit sogenannten sozialen Medien: Für 13 der 16 Bundesländer verzeichneten die Forscher eine sinkende Anzahl derer, die dort ein digitales Dasein führen. Um lieber in der analogen Welt zu leben? Das jedenfalls könnte ein neuer (ja, soweit ist es offenkundig gekommen, dass man seine Twitter-Facebook-Sonstwas-Absenz zu etwas neuem erklären kann) Trend werden: Eine Mehrheit wünscht sich laut Infratest nämlich einen besseren Kontakt zu seinen Nachbarn - also den echten. Und wie könnte das leichter zu bewerkstelligen sein, als mal lieber zu winken, zu plaudern und zu klönen anstatt zu liken, zu posten oder zu twittern? Am Ende vielleicht auch dauerhaft gar kein schlechter Tausch.

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