Erneut Journalist in Mexiko ermordet

Bereits der dritte Medienschaffende, der dieses Jahr in Mexiko eines gewaltsamen Todes starb.

  • Lesedauer: 1 Min.

Oaxaca. In Mexiko ist erneut ein Journalist ermordet worden. Wie die Journalistenorganisation »Articulo 19« am Samstag (Ortszeit) mitteilte, wurde der Radiomoderator Santiago Barroso in seinem Haus in San Luís Rio Colorado im nördlichen Bundesstaat Sonora erschossen. Ein Unbekannter habe am Freitagabend an seiner Tür geklingelt. Nachdem Barroso geöffnet habe, habe der Täter drei Schüsse auf ihn abgefeuert.

Der Journalist hatte im Radiosender 91,1 FM über Drogentransporte berichtet. Nach Angaben von »Artículo 19« gab es in letzter Zeit mehrere Angriffe auf Journalisten und Medienhäuser, die sich mit der öffentlichen Sicherheit befasst haben. Vor drei Wochen seien in Hermosillo, der Hauptstadt von Sonora, die Büros des Internet-Senders Manzana Radio komplett niedergebrannt.

In der Region ist vor allem das Sinaloa-Kartell aktiv. Die von dem inhaftierten Drogenboss Joaquín »El Chapo« Guzmán aufgebaute Organisation schmuggelt große Mengen Kokain, Heroin, Crack und Fentanyl in die USA.

Barroso ist bereits der dritte Journalist, der dieses Jahr in Mexiko eines gewaltsamen Todes starb. Das Land zählt mit Afghanistan und Syrien zu den gefährlichsten Staaten für Medienschaffende. Nach Angaben der Internationalen Journalisten-Föderation (IFJ) wurden im vergangenen Jahr in Mexiko elf Pressemitarbeiter umgebracht. epd/nd

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal