Die Dandys von Kinshasa

Mit ihrer Ausstellung »Congo Stars« bietet die Tübinger Kunsthalle eine neue Perspektive auf afrikanische Gegenwartskunst

  • Georg Leisten
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Der Satellitenkönig ist da, wo er hingehört: ganz oben. Das hybride Fluggerät mit dem Kopf einer afrikanischen Ahnenstatue und dem Rumpf einer Raumkapsel schwebt durchs schwarze All. Ein bunt gewandeter Astronaut greift zum Pinsel, um letzte Hand an den Science-Fiction-Götzen zu legen. Mit der futuristischen Szene malt der aus Kongo stammende Künstler Monsengo Shula sich und seinem Land eine glorreiche Zukunft aus. Jung, vital und voller Optimismus ist das Bild der zentralafrikanischen Republik, das die »Congo Stars« in der Kunsthalle Tübingen zeichnen. In Kooperation mit dem Kunsthaus Graz entwirft die gleichnamige Ausstellung nichts Geringeres als eine neue inhaltliche Perspektive auf die kreative Produktion Afrikas.

Seit Okwui Enwezors Documenta von 2002 kennt das europäische Museumspublikum afrikanische Gegenwartskunst meist in theorielastiger Gestalt, als Illustration postkolonialer akademischer Diskurse. Tübingen dagegen macht all...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.