Konfrontative Auralität

Aidan Baker

  • Benjamin Moldenhauer
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Die Schönheit von Drone-Musik erschließt sich entweder unmittelbar oder gar nicht. Der tieffrequente, statische Ton fährt in den Körper und arbeitet dort. Geschieht das in sachgerechter Lautstärke, erlebt man möglicherweise Schwebegefühle, eine tiefes Gefühl innerer Ruhe, den Eindruck plötzlicher Klarheit; oder aber auch leichten Schwindel, Übelkeit, im ungünstigsten Fall Migräne. Erfinden wir eine wichtig und durchdacht klingende Spezialistenformulierung: Drone-Musik als Extrembeispiel einer konfrontativen Auralität. Heißt: Sie will dich mit aller Kraft umbrezeln. Damit du - jetzt noch mal pathetisch nachgesetzt - als ein anderer aus dem Konzert wieder rauskommst.

Weniger unmittelbar erschließt sich, was es braucht, um derart wirkungsvolle Klänge zu produzieren. Dem Genre haftet der Eindruck von Beliebigkeit an. Das Vorurteil: Der Drone-Musiker schlurft ins Studio, dreht alles auf Anschlag, lehnt die Gitarre an den Verstärker, geht Ka...


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