nd-aktuell.de / 03.04.2019 / Ratgeber / Seite 24

Wie schützen Sie sich vor den Maschen der Trickbetrüger?

Erschreckende Bilanz in Berlin über Trickbetrügereien

Es sind immer dieselben Maschen der Trickbetrüger, doch sie haben damit vielfach Erfolg. Opfer der diversen Trickmaschen sind in der Regel Senioren, gelten sie doch potenziell eher als hilflos und leichtgläubig und sind somit, wie die Polizei sagt, »ideale Opfer«. Die Polizei fordert die Bürger daher zu mehr Wachsamkeit in Bezug auf Trickbetrüger auf. Denn die aktuelle Bilanz allein der Berliner Polizei ist alarmierend.

Trickdiebstahl in Wohnung: Der oder die Täter verfolgen ihre Opfer nach Hause und stellen sich möglicherweise als Handwerker vor. Eventuell behaupten sie auch, von der Polizei zu sein und erfinden einen Grund, in die Wohnung zu müssen. In der Wohnung lenken sie ihre Opfer ab, während ihre Mitstreiter Wertsachen sowie Geld entwenden.

Die Bilanz: In den ersten beiden Monaten dieses Jahres sind bei der Berliner Polizei 132 Fälle, davon 94 vollendete angezeigt worden. Dabei entstand ein Schaden im Gesamtwert von rund 570 000 Euro.

Enkeltrick: Der oder die Täter rufen an, um ältere Menschen zur Übergabe ihrer Wertsachen zu bringen. Sie geben sich oft als Bekannte oder Familienangehörige aus und täuschen finanzielle Notlage vor. Sie überreden ihre Opfer zur Übergabe von Geld oder Schmuck. Dabei schicken sie meistens einen Mittäter vor, den sie als guten Freund verkaufen.

Die Bilanz: In 12 von 89 Fällen waren die Täter erfolgreich und verursachten einen Schaden von 340 000 Euro.

Falsche Polizisten am Telefon: Sie wollen ihre Opfer vor Einbrechern oder anderen Verbrechern schützen und bieten am Telefon an, alle Ersparnisse retten zu wollen. Die Opfer sollen Geld oder Wertsachen meistens aus dem Fenster schmeißen oder irgendwo ablegen.

Die Bilanz: In 24 Fällen in Berlin erlangten die Täter Geld und Wertgegenstände in einem Gesamtwert von rund 145 000 Euro.

Was kann jeder tun?

• Sprechen Sie unbekannte Personen in Ihrem Wohnhaus an!

• Klingeln Sie bei Nachbarn, wenn Ihnen Fremde im Haus komisch vorkommen!

• Wenn es klingelt, schauen Sie durch den Spion und lassen Sie die Tür verschlossen!

• Öffnen Sie Ihre Tür nur mit vorgelegter Sicherheitskette oder Sperrriegel!

• Bewahren Sie möglichst keine hohen Geldbeträge, wertvollen Schmuck oder Gold zu Hause auf, denn der oder die Täter finden auch die besten Verstecke!

• Wird ein Telefonbucheintrag für notwendig erachtet, den Vornamen mit dem Anfangsbuchstaben abkürzen und die Anschrift aus den Verzeichnissen löschen lassen!

Was sollten Sie wissen?

• Die Polizei fragt Sie niemals zu Ihren Vermögensverhältnissen aus.

• Die Polizei nimmt auch nicht Ihre Wertgegenstände in Verwahrung, um sie vor Einbruch zu schützen.

• Echte Polizisten, die Ihre Wohnung betreten wollen, werden immer bereit sein, einen Nachbarn hinzuzuziehen.

• Wenn die Polizei Sie anruft, erscheint nie die 110 im Display.

• Im Notfall den Polizeinotruf 110 wählen! Dabei vorher selbst das Gespräch beenden. nd