Klöckner meint: Gentechnik hilft gegen die Folgen des Klimawandels

CDU-Politikerin spricht sich für das sogenannte Gentechnikverfahren »Crispr« aus

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) wirbt für den stärkeren Einsatz von genverändertem Saatgut in der Landwirtschaft. Angesichts einer weltweiten Verknappung von Nahrungsmitteln »können wir es uns nicht leisten, den technologischen Fortschritt außer acht zu lassen«, sagte Klöckner den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Donnerstag.

Konkret sprach sich die CDU-Politikerin für das sogenannte Crispr-Verfahren aus, das auch als »Genschere« bezeichnet wird. Damit »kann man das Erbgut von Pflanzen gezielter und schneller positiv beeinflussen, als das durch klassische Züchtung geht«, sagte Klöckner.

Befürworter des Crispr-Verfahrens argumentieren, dass hier lediglich schneller und einfacher Ergebnisse erzielt werden könnten, die von traditionellen Züchtungsergebnissen im Nachhinein nicht zu unterscheiden sind. Der Europäische Gerichtshof hat dagegen die Crispr-Methode klar als Gentechnik eingestuft. »Mit diesem Urteil müssen wir umgehen«, äußerte sich Klöckner zu diesem Richterspruch distanziert.

Europaparlamentsabgeordneter Martin Häusling (Grüne) kritisierte die Landwirtschaftsministerin: »Julia Klöckner, wie immer in holder Eintracht mit dem Bauernverband, verbreitet nun auch die Nebelkerze der Gentech-Industrie, dass #CRISPR-Pflanzen die Landwirtschaft klimafreundlicher machen.« Er verwies außerdem auf eine Studie seiner Partei, und darauf, dass eine gentechnikfreie Landwirtschaft besser wäre.

Anfang April hatte die UN-Welternährungsorganisation (FAO) mitgeteilt, dass die weltweite Getreideernte in diesem Jahr den globalen Bedarf nicht decken könne. Eine Verknappung bei Getreideprodukten wird wegen gut gefüllter Lager jedoch vorerst nicht befürchtet. Klöckner verwies auf Ernteausfälle durch Folgen der Erderwärmung. »Wir brauchen Pflanzen, die resistent sind gegen Wetterkapriolen und Klimawandel«, forderte die Ministerin. AFP/nd

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