Das Dunkel kann lächeln

Zum 85. Geburtstag des Schweizer Schriftstellers Adolf Muschg

  • Hans-Dieter Schütt
  • Lesedauer: ca. 4.5 Min.

Idealismus - das ist der Gedanke, bei dem sich hinterher herausstellt: Es war weniger dran, als man dachte. Nach jedem Elend bleibt dann der alte Aberglaube: Man könne den missratenen Dingen vor allem durch Verdrängung beikommen. Geschlossene Augen sind das fortwährend gewählte Rezept des Menschen, um sich jene Ruhe zu verschreiben, die einen kleinen Frieden herbeilügt - gegen die Finsterfarben der realen Lage und deren falsche Einschätzung. Im März 2011 geschah ein Atomunglück in Japan - Adolf Muschg, der große europäische Erzähler aus der Schweiz, der an diesem Montag 85 Jahre alt wird, legte Ende 2018 einen Roman vor, der Malaise und Menetekel im Titel trägt: »Heimkehr nach Fukushima«.

Rund um den Unglücksmeiler das hörbare Pochen im Künstler: Nicht die Illusion zuzulassen, der Mensch sei glänzender Stahl in jener Kette der Schöpfungen, die Welt bildet und Welt bindet. Immer meint der Mensch, er bringe diese Kette zum Funkeln, ...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.