Lebensmittelspende als Sachbezug angerechnet

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Das Bezirksamt Lichtenberg hat einem Studenten Lebensmittelspenden als Einkommen angerechnet und deshalb sein Wohngeld zusammengestrichen. Der betroffene 32-jährige half zur Zeit der Antragstellung ehrenamtlich bei der Lebensmittelvergabe der Berliner Tafel aus. Er hatte dort ebenfalls Lebensmittel erhalten, weil er neben seinem Minijob keine weitere Finanzierungsmöglichkeit gehabt habe. Dem Sender rbb sagte er, der Bezirk habe ihm geschrieben, er müsse 240 Euro Sachbezüge von der Tafel erhalten, anders sei sein Auskommen nicht erklärbar. Sein Anspruch von Wohngeld sei ihm daraufhin von 190 auf 90 Euro gekürzt worden. Die Berliner Tafel-Chefin Sabine Werth kritisierte das Vorgehen als »willkürlich und rechtswidrig«. Man habe den Bescheid Juristen vorgelegt, die »diverse Fehler« beanstandet haben. Der Staat habe eine Fürsorgepflicht, die nicht mit dem gemeinnützigen, ehrenamtlichen und freiwilligen Engagement verrechnet werden dürfe, sagt Werth. dpa/nd

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