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  • Leistung, Chancengleichheit, Konkurrenz

Die Spielregeln

Leistung ist ein Motiv, ohne das keine Apologie des Kapitalismus auskommt

In der »Theorie der ethischen Gefühle« hatte einst Adam Smith seine Vorstellung von Gerechtigkeit sehr anschaulich formuliert: »In dem Wettlauf nach Reichtum, Ehre und Karriere, da mag er rennen, so schnell er kann und jeden Nerv und jeden Muskel anspannen, um all seine Mitbewerber zu überholen. Sollte er aber einen von ihnen niederrennen oder zu Boden werfen, wäre es mit der Nachsicht der Zuschauer ganz und gar zu Ende. Das wäre eine Verletzung der ehrlichen Spielregeln, die sie nicht zulassen könnten.«

Der Sieg des ehrlichen Wettkämpfers ist seitdem eines der am häufigsten bemühten Bilder zur Rechtfertigung sozialer Ungleichheit und der institutionalisierte Sport zum Inbegriff des Leistungsprinzips geworden, aus dem die Anhänger der bürgerlichen Gesellschaft deren naturrechtlich begründete Berechtigung zunächst in Abgrenzung zur feudalen Ständeordnung und später zu den Gleichheitsforderungen der Arbeiterbewegung herleiteten.

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