Hambacher Forst leidet unter Trockenheit und Hitze

Studie von Greenpeace: Der benachbarte Braunkohle-Tagebau verschlechtert die Situation des Waldes »eklatant«

  • Lesedauer: 2 Min.

Kerpen. Der Hambacher Forst leidet einer Studie im Auftrag von Greenpeace zufolge schwer unter den Folgen von Hitze und Trockenheit. Der benachbarte Braunkohle-Tagebau verschlechtere die Situation des umkämpften Waldes »eklatant«, schreiben Experten von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde und dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. »An den Waldrändern zeigt sich das vermehrte Absterben von Bäumen, die besonderem Hitze- und Trockenstress ausgesetzt sind«, heißt es darin. Es gebe vor allem an dem Waldrand, der dem Tagebau zugewandt ist, erhebliche Windschäden.

Der Hambacher Forst hatte sich vor allem im vergangenen Jahr zum Symbol der Proteste für einen raschen Ausstieg aus dem Kohlestrom und der deutschen Klimaschutz-Bewegung entwickelt. Kritiker sind dagegen, dass RWE auf der Fläche des Waldgebiets Braunkohle abbaggern darf.

Die Tagebaue und vor allem der Tagebau Hambach seien im Sommer »die Hitzepole der Region«, heißt es in der Studie weiter. Wenn der Hambacher Forst erhalten werden solle, müsse dringend etwas für die Kühlung der umgebenden Landschaft getan werden. »Hierzu gehören der sofortige Stopp des weiteren Abbaggerns des Tagebaus Hambach, die Rekultivierung und Wiederbewaldung von (ehemaligen) Straßen und auch des Kiestagebaus sowie an den Wald angrenzender Agrarflächen«, schreiben die drei Autoren.

Konkret empfehlen sie eine 500 Meter breite »thermische Pufferzone«, in der die Oberflächentemperatur durch Aufforstung um mehrere Grad gesenkt werden solle, möglichst mit einheimischen, schnell wachsenden Baumarten. In der Wachstumszeit sollten Hitze und Trockenheit abgefedert werden, indem die Bäume bewässert werden. Zudem empfehlen die Autoren, den Forst über Hecken und mindestens 100 Meter breite Gehölzkorridore mit den anderen Waldflächen der Region zu verbinden. dpa/nd

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal