Jung. Weiblich. Wohnungslos.

Immer mehr Berliner Familien und Frauen haben keine Bleibe.

Über der Holzbank auf dem Vorplatz des Bahnhofs Lichtenberg spendet ein kleiner Baum Schatten. Liane und Marco sitzen vornübergebeugt auf einer Bank, vor ihnen zwei zerschlissene Rucksäcke. Ihre vollen Namen wollen die beiden nicht preisgeben. Marco ist seit eineinhalb Jahren wohnungslos, Liane seit Februar dieses Jahres. »Wir warten auf ein warmes Mittagessen gegenüber«, sagt er und deutet mit dem Kopf auf den Tagestreff Weitlingstraße auf der anderen Straßenseite, den der Humanistische Verband Berlin-Brandenburg hier betreibt. Um sie herum auf den Bänken sitzen weitere Personen, die offensichtlich auch darauf warten, dass um halb zwölf die Essensausgabe beginnt. Im Hintergrund - unter den Dächern entlang der Schienen - haben sich einige Wohnungslose mit Bücherregalen und Sitzecken fast häuslich eingerichtet. Sie sitzen in kleinen Grüppchen beisammen und unterhalten sich. Andere starren ins Leere: Alkohol, Sorgen und das harte Leben a...


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