»Realismus ist gelungene Illusion«

Das Gefangenentheater Aufbruch spielt in Berlin Einar Schleef. Ein Gespräch mit Regisseur Peter Atanassow

Herr Atanassow, Sie inszenieren in Berlin mit dem Gefangenentheater Aufbruch in einem Hangar des ehemaligen Flughafens Tempelhof »Die Schauspieler«. Warum führen Sie ausgerechnet jetzt dieses selten gespielte Stück von Einar Schleef auf?

Ich wollte es immer schon machen und habe es schon vor Jahren gelesen, im Zusammenhang mit Maxim Gorkis »Nachtasyl«. Schleef hatte sich in den 80er Jahren auch mit dem Künstlertheater von Konstantin Stanislawski, bei dem Gorki mitgearbeitet hat, beschäftigt. Da sind Künstler zu Obdachlosen gegangen und wollten von ihnen wissen, wie sie leben, denn sie wollten, dass das Theater lebendig bleibt. Und wir gehen ja auch in die Knäste, um dort Theater zu machen. Wir möchten uns von diesen Menschen inspirieren lassen und unsere theatrale Kunst aufladen mit ihren Biografien und Geschichten.

Außerdem gibt es noch eine Parallele: In den Hangars des ehemaligen Flughafens in Tempelhof, genau dort, wo wir...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.