Zwiespalt zwischen Linie und Lage

Die Erinnerungen des einstigen FDJ-Chefs Eberhard Aurich an den Umbruch in der DDR

  • Hans-Dieter Schütt
  • Lesedauer: ca. 6.0 Min.

Das Verschwinden wird seinem garstigen Beinamen wahrlich gerecht. Es ist eine Furie. Sie reißt das Errungene aus Händen, schneidet das eben noch Vollständige in Stücke, verwandelt jeden Himmel in einen Scherbenregen, sie macht aus jedem Immerdar ein Schonvorbei. Vor 30 Jahren schleifte diese Furie Großmächte, sprengte Systemblöcke. Sie revolutionierte. Dies Wunder Wende 1989: ewig her. Erklärung und Verklärung: Streit, der keinen Frieden will. Streit zwischen denen, deren Starre jenes Wunder damals nötig machte, und denen, deren Bewegungstrieb jene Wende ermöglichte.

Jetzt hat ein Protagonist sein Schweigen gebrochen: Eberhard Aurich, Jahrgang 1946, Lehrer, Jugendfunktionär, 1983 bis 1989 1. Sekretär des Zentralrats der FDJ. Sein Buch ein schonungslos ehrlicher Rückblick. »Immer der Linie der Partei zu folgen, jeden Auftrag der Partei zu erfüllen« - es war ihm Grundprinzip, aber am Ende steht: »Von diesem Dogma wurde auch ich im H...


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