Gespaltenes Votum im Freistaat

Bei Zweitstimmen lag in den meisten Wahlkreisen die LINKE vorn / Dagegen konnte sie nur 11 von 44 Direktmandaten erringen

  • Sebastian Haak
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Egal, wie oft man sich die bunten Balkendiagramme, Karten und Zahlen zur Thüringen-Wahl auch anschaut, die eine Antwort auf die große Frage findet man dabei nicht. Die lautet: Was ist da eigentlich passiert?

Die Abstimmung, bei der die LINKE mit einem Zweitstimmenanteil von 31 Prozent zwar klar Wahlsiegerin und so stark wie nie in einem Bundesland geworden ist. Und zugleich die, bei der die LINKE und allen voran Ministerpräsident Bodo Ramelow ihr wichtigstes Ziel verfehlt und damit auch verloren haben: Es reicht nicht für eine Fortsetzung der Regierungskoalition mit SPD und Grünen im Thüringer Landtag, jedenfalls nicht mit eigener Mehrheit. Die drei Parteien kommen im neu gewählten Parlament nur auf 42 von 90 Sitzen. Um die Mehrheit zu haben, wären mindestens 46 nötig.

Stattdessen offenbart das Wahlergebnis zahlreiche Widersprüche, die gleichsam ein Ausweis dafür sind, wie politisch zerrissen der Freistaat ist. Die Zahlen auf der Seite d...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.