Was ist ein Geheimnis?

Die Welt zwischen Brünn und Wien - ein Zeitporträt von Bettina Balàka, in dem es gärt und rumort

Tief hinab ins 19. Jahrhundert führt Bettina Balàkas neuer Roman seine Leser. Nicht nur im Blick auf die Historie selbst, sondern auch sprachlich versteht es die Autorin, in die K.u.K.-Monarchie zu Zeiten des sogenannten Biedermeier einzutauchen. Da ist die Rede von »Haderlumpen« und einem »Hochwohlgeboren«, heißen ein Trauerzug »Kondukt« und die zugehörigen Sargträger »Pompfüneberer«. Ja, scheinbar ist diese Welt zwischen Brünn und Wien noch in Ordnung, steht die katholische Kirche noch fest im Dorf. Aber nur scheinbar, denn tatsächlich gärt und rumort es, deuten sich Widerstände an - seinerzeit hätte man gewiss von »Emeuten« gesprochen.

Balàkas Roman erzählt im Grunde genommen zwei Parallelgeschichten, wobei im Mittelpunkt - mal mit eigener Erzählerstimme, dann wieder als personaler Erzähler in der dritten Person - Berta Hüttler steht. 1850, zu Beginn des Romans ist sie 19-jährig. Ihre Eltern leben in einer Dachgeschosswohnung, unterh...


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