Der »Flügel« schlägt noch kräftiger

Robert D. Meyer wundert sich nicht über den Ausgang des AfD-Parteitags

  • Robert D. Meyer
  • Lesedauer: 1 Min.

Björn Höcke hatte vor dem Bundesparteitag erklärt, er werde im Vorstand aufräumen. Gemeint war, dass seine schärfsten Kritiker mit dem Versuch ihrer Wiederwahl scheitern würden. Und: Höcke, oder präziser gesagt, das Netzwerk des völkischen »Flügels«, hat geliefert.

Scharfmacher Stephan Brandner ist neuer Parteivize, Andreas Kalbitz trotz inzwischen belegter langjähriger Aktivität in der Neonaziszene wieder Beisitzer, genauso wie Stephan Protschka, der erst vor wenigen Wochen in Polen einen Gedenkstein mitfinanzierte, auf dem deutscher Soldaten in beiden Weltkriegen gedacht wird. Ob Höcke nach all diesen Erfolgen Glückwünsche aus Schellroda bekam, wo die völkischen Nationalisten unter dem Dach des rechten Strategen Götz Kubitschek ihre Pläne aushecken, wie sie die AfD nach ihren Wünschen umgestalten? In Braunschweig sind sie damit einen großen Schritt weitergekommen. Ohne sie geht in der Partei nichts mehr.

Mit Gegenwehr ist nicht mehr zu rechnen: Alice Weidel mag zwar als Parteivize an Macht gewinnen, die frühere »Flügel«-Kritikerin hat sich aber längst mit Höcke und Kalbitz arrangiert. Parteichef Meuthen mahnt zwar zur verbalen Mäßigung, bleibt aber zahnlos. Und Tino Chrupalla? Der wirkt wie das Trojanische Pferd des »Flügels« an der Parteispitze.

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