Kämpfer für den Rollback

Die Niederlage vor dem Europäischen Gerichtshof ist nur eine kleine für die »Lebensschützer« der Initiative »Einer von uns«, glaubt Jana Frielinghaus

Die Initiatoren der Europäischen Bürgerinitiative für einen Stopp der EU-Finanzierung von Aktivitäten, »die mit der Zerstörung menschlicher Embryonen einhergehen«, mussten am Donnerstag eine Niederlage einstecken. Denn der Europäische Gerichtshof entschied, die Erklärung der EU-Kommission, keine entsprechenden Maßnahmen ergreifen zu wollen, habe Bestand. Soweit, so beruhigend - für den Moment. Denn diejenigen, die hinter der Initiative »Einer von uns« stehen, werden nicht aufgeben.

Evangelikale, rechte Katholiken und andere selbst ernannte Beschützer der Wehrlosesten arbeiten seit vielen Jahren auf allen Ebenen und mit verschiedenen Strategien erfolgreich daran, immer mehr Frauen den Zugang zu sicheren Schwangerschaftsabbrüchen zu verbauen. Todesfälle nehmen sie dabei billigend in Kauf.

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Sie sind global bestens vernetzt und gehen taktisch geschickt vor, passen ihre Argumentationsmuster dem Zeitgeist an. Die internationale feministische Bewegung hat einiges aufzuholen, um diesen Kämpfern für den Rollback in Sachen weibliche Selbstbestimmung über den eigenen Körper endlich wirksam Paroli bieten zu können. Das ist dringend nötig, denn geschätzt 40 Prozent der Frauen der Welt haben keinen Zugang zu sicheren Schwangerschaftsabbrüchen.

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