Intelligenz ohne Vernunft

René Heilig über notwendige Konsequenzen aus der Tragödie bei Teheran

  • René Heilig
  • Lesedauer: 1 Min.

Der Abschuss der Passagiermaschine bei Teheran ist eine Tragödie, das lange Leugnen der eigenen Urheberschaft Ausdruck des Allmachtwahns einer Diktatur. Dass nun ausgerechnet der US-Präsident, der den Konflikt mit Iran anheizt, dem zurecht wütenden iranischen Volk Unterstützung bei seinen Protesten verspricht, kann man nur als perfide bezeichnen.

Das alles sind keine guten Voraussetzungen dafür, dass die Mächtigen der Welt aus der Tötung der 176 unschuldigen Menschen notwendige Schlüsse ziehen. So ist es auch nicht zu erwarten, dass die seit Jahren stagnierenden Gespräche über automatisierte Waffensysteme zu Lande, zu Wasser, in der Luft und im Weltraum endlich zu lebenserhaltenden Ergebnissen kommen. Man kann iranische Berichte über eine angebliche gestörte Kommunikation zwischen Kommandobehörden getrost außer Acht lassen. Das in Russland hergestellte und von Iran eingesetzte System ist hochautark. Einmal in Betrieb, entscheidet seine Elektronik darüber, was mutmaßlich gefährlich ist - und startet seine Raketen.

Klar ist, auch bei Waffen geht der Trend zu künstlicher Intelligenz. Menschliche Vernunft hält dabei nicht Schritt. Es müssen dringend Fragen von Waffenkontrolle und Abrüstung gelöst werden. Global. Denn Tragödien wie die bei Teheran könnten noch ganz andere Ausmaße annehmen.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal