Geheimnisvoller als das Weltall

Zum 100. Geburtstag von Federico Fellini

  • Gunnar Decker
  • Lesedauer: ca. 7.0 Min.

Er habe keine Botschaft, Filme machen sei »ein schöner Zeitvertreib«, sagt Federico Fellini Anfang der 50er Jahre. Das klingt nach vorsätzlicher Verschleierung der geheimen Kraftzentren, die seine Filme so unverwechselbar machen.

Geboren am 20. Januar 1920 in Rimini, fielen seine künstlerischen Anfänge mit dem Ende des Faschismus zusammen. Alles Pathos, hehre patriotische Ziele sind ihm reine Lügen. Filippo Tommaso Marinetti (Futurist und Faschist) hat mit seinem Kult von Technik und Geschwindigkeit Italien mit in den Krieg getrieben. Darauf gab es für den italienischen Film unmittelbar nach 1945 nur eine Antwort, und die hieß Neorealismus. Die nackte, hässliche Wahrheit, gedreht in einem kargen, fast dokumentarischen Stil. Mit Mitte zwanzig war Fellini Assistent bei Roberto Rossellini. Der drehte gerade »Rom, offene Stadt«, ein Akt der Läuterung Italiens. Doch die reduzierte Art Rosselinis, Geschichten zu erzählen, widersprach se...


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