Cyanotoxine in Rios Trinkwasser

Eine giftige Brühe fließt aus den Wasserhähnen der brasilianischen Millionenmetropole. Nun soll auch noch der Versorger privatisiert werden

  • Norbert Suchanek, Rio de Janeiro
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Trinkwasser soll farblos, klar, kühl sowie vor allem geruch- und geschmacklos sein. Doch das gilt schon seit Anfang Januar für Rio de Janeiro nicht mehr. Aus den Wasserleitungen der Neun-Millionen-Metropole am Zuckerhut kommt nur noch eine stinkende Brühe - Grund ist eine Verseuchung mit Geosmin, einem von Cyanobakterien produzierten Stoff. Der kommunale Wasserversorger CEDAE hält das Wasser dennoch für trinkbar und sieht keinerlei Gesundheitsgefahr. Ähnlich äußerte sich auch Rios Gouverneur Wilson Witzel.

Wissenschaftler sehen das ganz anders: »Dieses CEDAE-Wasser ist nicht trinkbar«, warnt etwa Gandhi Giordano von der Fakultät für Sanitär- und Umwelttechnik der Universität von Rio. Selbst zum Zähneputzen tauge es nicht. Denn die auch Blaualgen genannten Cyanobakterien produzierten nicht nur den harmlosen Geruchsstoff, sondern ebenso Cyanotoxine. Einige von diesen könnten, im Körper angereichert, sogar Krebs auslösen, warnt Ökologe Ul...


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